Hund allein lassen - Mit diesen Tipps ist das kein Problem mehr
Es kann eine Herausforderung sein, den eigenen Hund allein zu Hause zu lassen, denn Dein Vierbeiner sieht dich als Mitglied seines Rudels. Je nach Rasse ist es mal mehr und mal weniger ausgeprägt. Es kommt auch auf den Hund an: wie oft verrichtet er sein Geschäft am Tag? Wieviel Auslauf braucht er am Tag? Leider ist es nicht immer möglich, dass er Dich überall mit hinbegleitet. Folglich sollte er lernen, allein zu Hause zu bleiben, ohne dass er dabei das Haus zerstört.
Mit einfachen Tricks kannst Du Deinem Hund beibringen allein zu bleiben, ohne dass er in Panik verfällt.
Auf einen Blick:
- Erforsche zunächst, warum Dein Hund nicht alleine sein kann.
- Sollte es zu der Situation kommen, dass der Hund über längere Zeit alleine sein muss, ist eine richtige Vorbereitung unerlässlich.
- Laste den Hund vorher ordentlich aus, gewöhne ihn nach und nach an das Alleinesein und schaffe eine räumliche Begrenzung.
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Die Autorin:
Annegret Ulrich
Als zertifizierte Expertin im Umgang mit Hunden sowie im Bereich der Hundeerziehung weist Annegret Ulrich jahrelange Erfahrung mit unterschiedlichen Vierbeinern auf. Darüber hinaus gibt die Autorin und Hundeliebhaberin Tipps auf ihrem eigenen Hundehilfe-Portal.
Lesezeit: 5 Minuten
Gründe, warum ein Hund nicht allein bleiben kann
Zunächst sollte man verstehen, warum ein Hund nicht gern allein bleibt: Tief in ihrem Inneren sind das Zusammengehörigkeitsgefühl und das soziale Verhalten stark ausgeprägt. Deshalb sind Hunde darauf geprägt, immer Anschluss an ihre Familie zu haben.
Die Trennungsangst
Wenn Dein Hund nervös wird, weil er sieht, dass du das Haus verlassen möchtest oder in Deiner Abwesenheit Dinge im Haus zerstört, können das Gründe für eine Trennungsangst sein. Er ist überfordert, beleidigt oder hat Angst, weil er nicht versteht, warum Du ihn allein lässt. Als sein Herrchen bist Du das Alphatier. Du entscheidest, ob alles in Ordnung ist zu Hause und ob alle Mitglieder -auch Dein Hund- in Sicherheit ist. Wenn Du dann das Haus oder die Wohnung verlässt, ist für Deinen Hund erst einmal das Alphatier weg.
Um sich abzureagieren, macht er beispielsweise deine Hausschuhe kaputt, zerkratzt die Tür, reißt die Tapeten von der Wand oder zerstört Möbel.
Anzeichen für Trennungsängste können sein:
- Dein Hund sitzt zum Beispiel stundenlang hinter der Tür und winselt, heult oder bellt
- kommst Du nach Hause, dann wirst du übereifrig und freudig begrüßt, aber in beschwichtige Haltung
- manchmal zeigt der Hund auch Stubenunreinheit.
Der Kontrollverlust
Hunde haben sich zur Aufgabe gemacht, deren Rudel zu beschützen. Das heißt, ein Hund passt ständig auf sein Herrchen auf.
Das kann sich dadurch äußern, dass Dein Hund Dir auf Schritt und Tritt hinterherläuft. Hier muss deutlich gemacht werden, dass Du der Rudelführer bist. Du entscheidest, wann Du das Haus verlässt und wann Du wieder kommst. Hier muss Dein Hund lernen, dass er nicht ständig auf Dich aufpassen muss.
Anzeichen für den Kontrollverlust:
- Dein Hund möchte sich abreagieren und sucht Möglichkeiten: Sofakissen, Schuhe, Möbel etc.
- Dauerbellen, um den Frust seinen Lauf zu lassen
- Überfreudige Begrüßung, Anspringen. Damit straft Dein Hund Dich ab.
In beiden Fällen ist Dein Hund gestresst und alles andere als entspannt. Unter diesen Umständen ist es unmöglich Deinen Hund allein zu lassen. Gleichzeitig bedeutet es für dich nur Stress, wenn Du unterwegs bist, weil Du damit rechnen musst, dass Du bei deiner Rückkehr erneut auf zerstörte Gegenstände im Haus zutriffst.
Die besten Tipps, wie Dein Hund lernt allein zu bleiben
- Das Beste, was Du tun kannst, bevor Du Deinen Hund allein zu Hause lässt, ihn vorher auszulasten.
Wenn Du mit deinem Vierbeiner eine große Runde spazieren gehst, ist es wahrscheinlich, dass er danach müde ist. Das gibt Dir die Möglichkeit, das Haus (mit der Zeit und ein wenig Übung) ohne Probleme zu verlassen. - Und da sind wir schon beim zweiten Tipp: Wichtig dabei ist, dass Du das allein bleiben langsam aufbaust und Dir Zeit nimmst, um ihn daran zu gewöhnen. Wenn Dein Liebling die Angewohnheit hat Dir bis zur Toilette zu folgen, solltest du diese wie andere Türen im Haus hinter Dir schließen und ihn dabei nicht beachten.
Danach kannst Du weiter darauf aufbauen, indem Du für eine Minute das Haus verlässt. Nach und nach kannst du die Zeit verlängern, aber nicht zu schnell, weil das nach hinten losgehen kann. - Wenn Dein Hund bellt, solltest Du nicht darauf reagieren. Es animiert ihn sonst konstant zu bellen, wenn Du gehst oder kommst. Ein Tipp ist, erst dann das Haus zu betreten, wenn er aufhört zu bellen oder gerade eine Pause macht. Das kann anfangs sehr anstrengend sein, aber der Aufwand macht sich schnell bezahlt. Zudem lernt Dein Hund schnell, dass es sich nicht lohnt zu bellen, weil das von Dir nicht belohnt wird. Und gleichzeitig freuen sich Deine Nachbarn.
- Ein weiterer Tipp ist es eine räumliche Begrenzung zu schaffen, wenn Dein Hund allein ist. Wenn Dein Hund sich beispielsweise am liebsten im Wohnzimmer aufhält, dann beschränke ihm den Zutritt auf diesen Raum. Das ist auch hilfreich, wenn Dein Hund (noch) dazu neigt in deiner Abwesenheit Möbel anzuknabbern oder ähnliches. Der Vorteil ist, dass Du weniger wegräumen musst, was Dein Liebling beschädigen könnte.
- Du kannst Deinen Hund beschäftigen während deiner Abwesenheit. Gib ihm ein Spielzeug, in dem etwas Leckeres zu fressen drin ist, was er sonst nicht bekommt. Damit verknüpft dein Liebling etwas Gutes, wenn Du weg bist und es kann sogar so weit kommen, dass er sich freut, wenn Du das Haus verlässt, weil er genau weiß, dass er dann seine Lieblingsleckerlis bekommt. Lasse ihn jedoch niemals mit einem Spielzeug allein, das zerkaut und verschluckt werden könnte.
- Am einfachsten gelingt das allein bleiben mit einem Trainingsplan. In diesem kannst Du die Erfolge notieren und siehst schnell, woran ihr noch etwas länger üben müsst.
Es ist am besten, wenn du Deinem Hund bereits im Welpenalter beibringst, dass es keine große Sache ist, wenn er allein im Haus ist. So lernt er es von klein auf an und entwickelt keine Trennungsangst sowie Kontrollverluste. - Auch wenn Dein Hund schon älter ist, kannst du ihm das Alleinsein trainieren.
Bei einem Welpen geht es schneller als bei einem erwachsenen Hund, weil dieser sich erst mal auf die Veränderungen einstellen muss. Im besten Falle baut man das allein bleiben in kleinen Schritten auf. Das braucht zwar nach dem erfolgreichen Umsetzen der Tipps über mehrere Monate, aber jede Übung ist es allemal wert und dein Hund kann dann immer länger ohne Probleme allein bleiben. - Verabschiede Dich kurz, ohne die Aufmerksamkeit deines Hundes. Gehe zügig aus dem Haus. Aber wenn Du nach Hause kommst, begrüße deinen Hund nach ein paar Minuten dann ausgiebig.
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Häufig gestellte Fragen unserer Lesenden:
Kann mein Hund allein bleiben?
Ja, mit ein wenig Übung und Geduld kann Dein Hund lernen allein zu bleiben.
wie lange kann ich meinen Hund allein lassen?
Das hängt meistens vom Charakter des Hundes ab. Manche Hunde verschlafen die Zeit, in der sie zu Hause sind. Während es anderen nach ein paar Stunden langweilig wird und diese nach Beschäftigungsmöglichkeiten suchen.
wie lange muss ich mit meinem Hund davor gassi gehen?
Das hängt davon ab, was für eine Rasse Dein Hund ist. Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass eine große Runde mit viel Schnüffeln befriedigender für Deinen Hund ist, als eine hektische kurze Gassirunde.
Kann ich meinen Hund 8 stunden alleine lassen?
Wenn es irgendwie geht, sollte man seinen Hund nicht 8 Stunden allein lassen. Auch sollte dies kein Dauerzustand sein. Möglich ist es nur, wenn Dein Hund langsam daran gewöhnt wird. Für kleinere Rassen könnte das allerdings ein Problem werden, weil sie eine kleinere Blase haben. Von Vorteil ist es, wenn in der Zeit jemand vorbeikommt, um eine kurze Runde mit dem Hund zu gehen, damit er seine Geschäfte erledigen kann. Sollte man keine Möglichkeit haben, dass der Hund rauskommt, dann für alle Fälle eine Hundetoilette bereitstellen. Zudem sollte er morgens und abends gut ausgepowert werden.
Das solltest Du über Hundeerziehung wissen
1: Bleibe konsequent
Einer unserer wichtigsten Tipps zur Hundeerziehung ist es, konsequent zu bleiben. Regeln sollten permanent aufrecht erhalten werden. Lese in unserem Ratgeber, welche 11 weiteren Tipps wir für Dich vorbereitet haben.
Zu den 12 Tipps zur Hundeerziehung >2: Erziehungs-halsbänder helfen
Erziehungshalsbänder sind eine ideale Unterstützung bei der Hundeerziehung. Es gibt sie mit einer leichten Vibration oder mit Spray. Beides ist für Hunde schonend und erzielt schnell Wirkung.
Zum Sortiment >3: Hunde-begegnungen managen
Der Hund bellt andere Hunde bei einer Begegnung an? Das ist eines der üblichsten Probleme. Daher haben wir einige tipps zusammengetragen, wie Du das “Leinenbellen” wirksam abtrainieren kannst.
Zu den Tipps gegen Leinenbellen >4: Hund alleine lassen
Irgendwann kommt immer der Moment: Der Hund wird alleine gelassen. Wichtig ist es, genau diese Situation vorher zu trainieren. Es gibt unterschiedliche Ängste, warum Hunde nicht gut alleine sein können.
Zu den Tipps >5: Früh mit Impulskontrolle starten
Die Impulskontrolle ist eine der wichtigsten Grundlagen in der Hundeerziehung. Hunde lernen, Emotionen und Handlungen zu kontrollieren. Wir haben drei Übungen für das Training zusammengetragen.
Zu den drei Übungen >6: Beobachte Deinen Hund
Achte auf Deinen Hund. Und zwar: Nicht nur, wenn Du gerade da bist. Hunde geben Dir klare Signale, was sie brauchen. Mit Haustierkameras kannst Du Deinen Hund auch beobachten, wenn Du gerade nicht dabei bist.
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