Hundeerziehung - so versteht Dich Dein Hund

Jeder Hundebesitzer muss sich mit dem Thema der Hundeerziehung auseinandersetzen. Damit Mensch und Tier gut miteinander auskommen, sind Regeln unerlässlich. Darüber hinaus muss der Hund auch lernen, wie er sich zu verhalten hat, wenn er sich zwischen großen Menschenmengen und im Straßenverkehr bewegt. Im Idealfall werden die Regeln bereits im Welpenalter antrainiert. Das ist jedoch nicht immer möglich, da viele Menschen ausgewachsene Hunde aus dem Tierheim holen. Damit die Erziehung sowohl mit kleinen als auch mit großen Hunden gut funktioniert, werden nachfolgend die passenden Tipps vorgestellt.

Unsere 12 Tipps für eine gelungene Hundeerziehung:

  • Konsequent bleiben
  • Belohnung bei Erfolgen
  • Abwechslung und Spaß reinbringen
  • eindeutig kommunizieren
  • Hund nicht vermenschlichen
  • Stubenreinheit
  • Alleinbleiben
  • Leinenführigkeit
  • Impulskontrolle
  • Hund bellt andere Hunde an
  • Strukturierter Erziehungsstil
  • Artgerechte Hundeerziehung

Weiter scrollen, um mehr über die Tipps zu erfahren…

Die Autorin:

Annegret Ulrich

Als zertifizierte Expertin im Umgang mit Hunden sowie im Bereich der Hundeerziehung weist Annegret Ulrich jahrelange Erfahrung mit unterschiedlichen Vierbeinern auf. Darüber hinaus gibt die Autorin und Hundeliebhaberin Tipps auf ihrem eigenen Hundehilfe-Portal.

Lesezeit: 5 Minuten

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12 Tipps für Hundeerziehung

1. Konsequent bleiben

Es wird mit Sicherheit viele Situationen geben, in denen es schwer ist, konsequent zu bleiben. Wenn du erst einmal Regeln aufgestellt hast, musst du diese permanent aufrechterhalten, damit Dein Hund diese akzeptiert. Wenn du beispielsweise zehnmal das Platznehmen auf dem Sofa unterbindest und dann eine Ausnahme machst, kannst du davon ausgehen, dass es zu Konflikten kommen wird. Dann wird Dein Hund austesten, wie häufig er seinen Willen durchsetzen kann. Junghunde reagieren Ausnahmen beziehungsweise inkonsequentem Verhalten mit Verunsicherung, was auf Dauer zu Angst und Aggressionen führen kann. Selbst, wenn es sich um einen dominanten Hund handelt, ist Konsequenz des Besitzers wichtig. Denn hier ist es besonders wichtig, dass du klarstellst, wer der Rudelführer ist.

2. Belohnung bei Erfolgen

Im Rahmen der Erziehung solltest du mit positiven und negativen Verstärkungen arbeiten. Zeigt Dein Hund ein von dir gewünschtes Verhalten, belohnst du ihn und mit Ablehnung reagierst du bei unerwünschtem Verhalten. Belohnung bedeutet jedoch nicht, dass Dein Hund ständig Leckerlis bekommt. Dein Hund freut sich sicher auch über Dein Lob, Streicheleinheiten und andere Formen der Zuwendung. Wenn du die Fellnase schon gut kennst, dann weißt du ganz genau, welche Deiner Aufmerksamkeiten ihm gefallen. Hat Dein Hund etwas richtig gemacht, solltest du ihm mit Deiner Stimme und Deinem Verhalten deutlich zeigen, dass er wie gewünscht agiert hat. Setze Leckerlis dabei nur überlegt und sparsam ein. Im Idealfall nutzt du gesunde Leckerbissen, welche du in die tägliche Futterration mit einkalkulierst.

3. Wie erziehe ich meinen Hund mit Abwechslung und Spaß?

Im Rahmen der Erziehung kommt es nicht nur auf die Leckerlis an. Auch Abwechslung und Spaß sind wichtige Faktoren, um langfristig Erfolge zu erzielen. Denn wie bei uns Menschen auch, führen monotone Methoden zu Unlust und Langeweile. Du wirst mit Deinem Vierbeiner erfolgreicher sein, wenn du ab und an neue Sachen ausprobierst und der Fellnase damit neue Reize bietest. Hier kommt es auch auf die Rasse an. Einige Rassen brauchen mehr, andere weniger Abwechslung.

4. Hundeerziehungstipps mit der richtigen Kommunikation

Damit die Erziehung gut funktioniert, muss die Kommunikation zwischen euch erst einmal funktionieren. Hunde sind Rudeltiere und es gewohnt, im Rudel zu kommunizieren. Hunde interpretieren menschliche Signale auf ihre eigene Art und Weise. Wichtig ist, dass du im Training sofort auf Erfolge und Misserfolge reagierst, damit Dein Hund den Zusammenhang erkennen kann. Dein Hund reagiert auf:

  • Stimmungslage
  • Tonfall
  • Gesten
  • Kommandos

Achte also darauf, dass du mit allen Aspekten eine eindeutige Sprache sprichst.

Hinweis: Gerade bei Hunden mit Handicap ist eine gute Kommunikation und Einfühlungsvermögen sehr wichtig. Vor allem mit dem Älterwerden steigt das Risiko, dass dein Hund ein Handicap wie beispielsweise Taubheit bekommt. Alle Infos, wie du dies vorbeugen aber auch “vortrainieren” kannst, liest du hier: Alltag mit Handicap-Hund erleichtern

5. Vermenschliche Deinen Hund nicht

Hunde reagieren instinktiv auf Situationen und denken dabei weder moralisch noch logisch. Achte darauf, dass du die tierischen Eigenschaften Deines Vierbeiners akzeptierst und ihn artgerecht behandelst. Gewalt hat in der Hundeerziehung ebenfalls nicht verloren. Wenn Dein Hund Fehlverhalten an den Tag legt, ist das kein Grund grob zu werden. Deutliche Kommandos sind ausreichend, um dem Tier zu zeigen, dass du mit seinem Verhalten nicht einverstanden bist.

6. Stubenreinheit

Hier und da ein Malheur: Das lässt sich nicht vermeiden. Du solltest also einige Wochen einplanen, bis Dein Hund stubenrein ist. Hier kann es hilfreich sein, wenn du deinen Welpen beobachtest und den Fokus auf seine Blase legst. Die ist in der Regel berechenbar. Nach dem Aufwachen und nach dem Essen solltest du mit der Fellnase vor die Tür gehen. Grundsätzlich ist es ratsam, alle zwei bis drei Stunden mit einem Welpen rauszugehen.

7. Alleinbleiben

Gib Deinem Hund zunächst ein paar Tage Zeit, bis er sich eingewöhnt hat. Dann sollte das Alleinbleiben geübt werden. Dieses Training setzt sich aus lauter kleinschrittiger Arbeit zusammen. Gib Deinem Hund zunächst etwas zur Beschäftigung. Zum Beispiel ein Spielzeug oder einen Kauknochen. Verlasse den Raum für maximal eine Minute und zeige Deinem Hund damit, dass du nach kurzer Zeit selbstverständlich wieder zurückkommst. Wiederhole diese Übung. Im nächsten Schritt verlässt du den Raum, wenn der Hund schläft oder sich putzt. Auch dann wird er nach mehreren Wiederholungen verstehen, dass du schnell wieder zurückkommst. Auf diese Weise verlängerst du deine Abwesenheit Schritt für Schritt und achtest darauf, dass du beim Betreten des Raumes keine besondere Beachtung schenkst, sondern dein Verhalten ganz selbstverständlich ist.

Weitere Tipps, wie du deinen Hund zum Allein-zu-Hause-bleiben trainierst, findest du in unserem Ratgeber ” Hund allein lassen“.

8. Leinenführung

Ein Welpe muss lernen, dass er, ohne zu zerren an der Leine zu gehen hat. Trainiere zunächst mit einem Geschirr und einer kurzen Leine. Hat Dein Hund das Beifuß gehen gelernt, kannst du eine Schleppleine in das Training einbinden, um Deinem Vierbeiner damit mehr Freiheit zu geben. Zieht der Welpe an der Leine, solltest du stehenbleiben und warten, bis er sich wieder beruhigt hat. Erst dann geht es weiter.

9. Impulskontrolle

Damit bringst du Deinem Welpen bei, dass er nicht impulsiv auf Reize reagiert. Dein Hund muss verstehen, dass er auf deine Freigabe zu warten hat. Das funktioniert am besten mit den Kommandos “Stopp” oder “Warte”. Dies ist wichtig für heikle Situationen wie zum Beispiel im Straßenverkehr.

10. Hund bellt ständig andere Hunde an

Kommt es öfters vor, dass Dein Hund andere Hunde anbellt, so könnte die Ursache Angst oder Stress sein. Beobachte Dein Hund, ob er aus Freude oder aus Stress/Angst bellt.
Achte auf die Körpersprache Deines Hundes. Anzeichen für Stress-bellen können sein:

  • Hecheln
  • Schmatzen
  • Zittern
  • zerstören von Gegenständen
  • Knurren

Versuche herauszufinden, was die Ursache ist, z.B. Unsicherheit oder Beschützerinstinkt.

11. Strukturierter Erziehungsstil

Bevor der Welpe bei dir einzieht, solltest du dir überlegen, welche Regeln du festlegst und konsequent durchziehst, damit sich die Fellnase daran orientieren kann. Bekommt der Welpe zu viel Freiraum, kann er später dominantes Verhalten zeigen. Behalte jedoch immer im Hinterkopf, dass sich ein Welpe nur kurze Zeit konzentrieren kannst, weshalb du ihn beim Training nicht überfordern solltest. Es ist nicht nur für dich, sondern auch für ihn eine sehr aufregende Zeit.

12. Wie erziehe ich meinen Hund? Immer artgerecht!

Der Beitrag hat gezeigt, dass es in Bezug auf dieses Thema keinen persönlichen Stil gibt. Die Erziehung eines Hundes unterliegt keinen Modeerscheinungen und differenziert sich nur in Bezug auf unterschiedliche Rassen, die teilweise mehr oder weniger Abwechslung benötigen. Bleibe stets konsequent aber hab Geduld!

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1: Bleibe konsequent

Einer unserer wichtigsten Tipps zur Hundeerziehung ist es, konsequent zu bleiben. Regeln sollten permanent aufrecht erhalten werden. Lese in unserem Ratgeber, welche 11 weiteren Tipps wir für Dich vorbereitet haben.

Zu den 12 Tipps zur Hundeerziehung >

2: Erziehungshalsbänder helfen

Erziehungshalsbänder sind eine ideale Unterstützung bei der Hundeerziehung. Es gibt sie mit einer leichten Vibration oder mit Spray. Beides ist für Hunde schonend und erzielt schnell Wirkung.

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3: Hundebegegnungen managen

Der Hund bellt andere Hunde bei einer Begegnung an? Das ist eines der üblichsten Probleme. Daher haben wir einige tipps zusammengetragen, wie Du das “Leinenbellen” wirksam abtrainieren kannst.

Zu den Tipps gegen Leinenbellen >

4: Hund alleine lassen

Irgendwann kommt immer der Moment: Der Hund wird alleine gelassen. Wichtig ist es, genau diese Situation vorher zu trainieren. Es gibt unterschiedliche Ängste, warum Hunde nicht gut alleine sein können.

Zu den Tipps >

5: Früh mit Impulskontrolle starten

Die Impulskontrolle ist eine der wichtigsten Grundlagen in der Hundeerziehung. Hunde lernen, Emotionen und Handlungen zu kontrollieren. Wir haben drei Übungen für das Training zusammengetragen.

Zu den drei Übungen >

6: Beobachte Deinen Hund

Achte auf Deinen Hund. Und zwar: Nicht nur, wenn Du gerade da bist. Hunde geben Dir klare Signale, was sie brauchen. Mit Haustierkameras kannst Du Deinen Hund auch beobachten, wenn Du gerade nicht dabei bist.

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