Hund mit Handicap trainieren
Menschen erfreuen sich über gesunde Hunde als Haustiere. Für Hundebesitzer ist der Umgang mit behinderten Tieren dagegen Neuland. Leider kommt es häufiger vor, dass Hunde an Behinderungen leiden. Allerdings ist heutzutage eine Behinderung für Vierbeiner kein Todesurteil mehr.
Ein Hund mit Handicap kann trotz der Einschränkung glücklich leben. Durch Hilfsmittel und Therapiemöglichkeiten meistern die Hunde tapfer ihren Alltag. Die Verantwortung, das Tier ausreichend zu unterstützen, liegt beim Hundehalter. Ein Hund mit Handicap benötigt ein angemessenes Training und Zuwendung. Altersbedingte Behinderungen lassen sich zudem frühzeitig behandeln. Folgende Informationen erleichtern den Umgang mit den behinderten Tieren.
📌 Auf einen Blick:
- Hundebesitzer sollten sich bei Hunden mit Behinderung ausführlich informieren
- Handicaps können angeboren sein, mit dem Alter kommen oder durch verschiedene Ursachen entstehen
- Auch Hunde mit Handicap können trainiert werden und ein glückliches Leben führen
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So geht es einem Hund mit Handicap
Verschiedene Behinderungsformen wirken sich unterschiedlich auf Hund und Besitzer aus. Darum ist es als Hundehalter wichtig, sich ausreichend zu informieren.
🦮 Ein blinder Hund
- große Belastung für den Hund
- wichtigstes Sinnesorgan
- gezielte Unterstützung durch stimmliche Führung + Hilfestellung
- andere Sinne dafür deutlich stärker, wodurch ein gutes Leben möglich ist
🔇 Ein tauber Hund
- Hierfür gibt es eine spezielle Form der Haltung, die weiterhilft
- Ein Vibrationshalsband für taube Hunde kann dabei helfen
- Geduld ist sehr wichtig
- Erziehung durch visuelle Kommandos mithilfe von deutlichen Handzeichen
- Tiere sind gut lebensfähig & eigenständig →Laufen ohne Leine möglich
♥️ Ein Hund mit körperlichen Einschränkungen
- äußerst sich meist in Gehstörungen
- es gibt bestimme Hilfestellungen / Konstruktionen, die helfen können → ermöglichen Mobilität zB. Laufwägen
🐶 Ein alter Hund
- Möglichkeit einer Demenzerkrankung → leiden an Verhaltensstörung oder auch kognitive Dysfunktion
- Symptome sind neu auftretende Ängste, Nachtwandeln, Aggression oder leichte Reizbarkeit
- dauerhaftes Bellen sowie, das ständige Wechseln des Platzes kann ein Zeichen dafür sein
Wichtig:
Ein behinderter Hund zeigt sich oft sensibler als gesunde Tiere. Grund dafür ist, dass das behinderte Tier deutlich angreifbarer ist. Die Vierbeiner können aggressiver und unruhig wirken. Man sollte als Hundebesitzer daher ein gutes Einfühlungsvermögen beweisen.
Erziehungshalsbänder erleichtern den Alltag
Mit den Erziehungshalsbändern (Anti-Bell-Bänder oder Ferntrainer) können Hundebesitzer die Aufmerksamkeit tauber oder blinder Hunde auf sich lenken – und so dem Hund den alltäglichen Ablauf erleichtern. Handicap-Hunde erhalten dank der Trainingshilfe mehr Freiheit, beispielsweise wie bei der tauben Hündin Paula.
Ursachen
Wie können Handicaps bei Hunden entstehen?
Die Ursachen von Beeinträchtigungen sind vielfältig.
- angeboren, durch Krankheit oder einen Unfall
- Entwicklung von Einschränkungen, häufig im Alter → durch eine chronische Ohrenentzündung wird er schwerhörig
- Parasiten, Verletzungen oder Tumore + Altersschwerhörigkeit können Gründe sein
📌 Tipp
Hunde-Handicap rechtzeitig erkennen
Bei ersten Anzeichen einer Verhaltensänderung deines Hundes ist ein Tierarzt aufzusuchen. Dadurch sind leicht zu behandelnde Erkrankungen schnell auszuschließen. Eine beginnende Demenz bei früher Erkennung ist abwendbar. Ist das Tier unruhig oder wandert ständig herum, dann sei alarmiert. Weiterhin fehlt dem Hund die Wahrnehmung des eigenen Körpers. Ein alter Hund wechselt ständig den Platz? Dies ist ein Signal! Aggressivität ist ein weiteres Symptom. Ein alter Hund bellt ständig aggressiv und sollte daher beobachtet werden. Eine regelmäßige Reinigung der Hundeohren dient der Vorbeugung von Hörschäden. Zögere dabei nicht, bei Symptomen von Krankheiten den Tierarzt aufzusuchen. Die Erblindung eines Hundes ist als Hundebesitzer schwer zu erkennen. Typische Anzeichen einer Erblindung sind trübe Linsen oder gerötete Augen. Das Auge vergrößert sich und tränt dabei stark. In diesem Fall kann ein Lichttest Gewissheit bringen. Leuchte dafür mit einer Taschenlampe das Auge an. Zeigt die Pupille keine Reaktion, ist der Hund blind.
Wichtig:
Gehe mit deinem Hund regelmäßig zum Tierarzt. Nur bei einer frühen Erkennung der Symptome lassen sich die Erkrankungen rechtzeitig und gut behandeln. Ebenfalls ist es sehr hilfreich, das Training auf Blind- und Taubheit anzupassen, z. Bsp. mit Handzeichen trainieren. So lernt dein Hund die Kommandos ohne Sprache.
Das Vibrationshalsband hilft Hundebesitzern bei der Erziehung tauber Hunde. Ein Vibrationshalsband für taube Hunde löst bei Befehl Vibrationsimpulse aus. Mithilfe von Belohnungen gewöhnt sich der Hund an die Trainingshilfe. Gib dem Haustier Leckerlis, sobald er dir seine Aufmerksamkeit schenkt. So gewöhnt sich der Hund schnell an das Gerät. Ein erfolgreicher Trainingseffekt erleichtert die Anwendung des Vibrationshalsbandes im Alltag. Weiterhin hilft das Training von Sichtzeichen der Kommunikation bei Taubheit. Hunde mit Behinderung benötigen Beschäftigung in Form von Übung und Spiel. Mit Bewegung und mentaler Stimulation hältst du Hunde bei Laune. Training und Spiel stärken zudem die Bindung zum Hund. Der richtige Umgang mit blinden Hunden ist wichtig. Das Training sollte von positiven Bestärkungen bestimmt sein. Ein blinder Hund benötigt Signale, um sich orientieren zu können.
Hunde im Alter: Jetzt schon mit Training ein gutes Zusammenleben ermöglichen
Handzeichen und Worte lassen sich bereits in jungen Hundejahren trainieren. Die Kommunikationsformen dienen als vorbeugende Maßnahme für Blindheit oder Taubheit. Unterstütze das Tier mit ausreichender Fürsorge und Training.
Frisst dein älterer Hund nicht mehr regelmäßig oder über einen längeren Zeitraum? Atmet er schneller, auch wenn er im Ruhestand ist? Suche am besten direkt einen Tierarzt auf. In der Regel hat das medizinische oder psychische Ursachen. Eine Atemstörung kann auf Herzerkrankungen hinweisen und ist umgehend zu behandeln.
Weiterhin tritt eine Altersschwerhörigkeit bei Hunden regelmäßig auf. Der Hund ist schwerhörig und damit auf visuelle Kommunikation angewiesen. Demenz ist durch viel Bewegung an der frischen Luft vorzubeugen. Ein dementer Hund lässt sich mit Medikamenten gut behandeln. Sonnenlicht ist wichtig, um den Schlaf-Wach-Rhythmus des Hundes zu regulieren.