Dem Hund seinen Jagdtrieb abgewöhnen
Ist dein Hund schon öfter Tieren hinterhergejagt? Hört dein Hund draußen nicht auf dich? Dies sind Anzeichen bzw. Auswirkungen des normalen Jagdtriebes deines Hundes.
Die folgenden Übungsschritte helfen Dir, dass Rückruftraining für den Hund zu verbessern:
- Nutze die belohnende “Futterhand” für deinen tierischen Freund als effektives Mittel.
- Bringe deiner Fellnase wirkungsvolle Fuß-Kommandos bei.
- Setze spezifische Reizangeln (beispielsweise ein Lieblingsspielzeug) zur Ablenkung und “Umorientierung” deines Hundes ein
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Die richtigen Anzeichen des Jagdtriebes erkennen
Der Jagdtrieb eines Welpen wird öfter bereits im frühen Lebensalter von 8 bis 16 Wochen sichtbar. Als spezifischer Urinstinkt gehört er gleichfalls zum Wesen des Hundes wie der soziale Herden- oder Rudeltrieb sowie der Territorial- und Sexualtrieb. Überschreitet der häusliche Vierbeiner ein Lebensalter von einem halben Jahr, prägt sich der Jagdinstinkt weiter aus. Somit wird es schon in diesem zeitigen Lebensalter wichtig, die maßgeblichen Symptome des hündischen Jagdtriebs unmissverständlich wahrzunehmen.
Die arttypischen Zeichen für eine Ausbildung des Jägerinstinkts bei deiner noch jungen Fellnase zeigen sich deutlich:
- im Jagd-Sprint in Richtung plötzlich auftauchender Kleinvögel
- im verspielten Nachjagen von anderen Hunden
- im intensiven Schnuppern und intensiven Buddeln auf der Jagd nach kleinem Getier wie Mäusen
- im Extremfall bei offensichtlichem Wildern von Rehen, Kaninchen und Feldhasen
Der natürliche Jagdtrieb ist besonders bei speziellen Hunderassen wie dem “englischen Jagdhund” ausgebildet. Doch ebenso für kleine Jagdhunde erweist sich ein ausgeprägtes Jägerverhalten als nicht weniger typisch. Zwei kleinere, weithin bekannte Hundearten, die einen starken Jagdinstinkt aufweisen, sind Rauhaardackel und Foxterrier. Äußerliche Kennzeichen für Jagdhunde wie beispielhaft dem Irischen Wolfshund stellen lange Nasen beziehungsweise große Hängeohren dar.
Es gibt auch Hunde, die einen kleineren, weniger ausgeprägten Jagdinstinkt besitzen und daher für unerfahrene Hundebesitzer besser geeignet sind. Details findest du dazu in diesem Beitrag: Ruhige Hunde ohne Jagdtrieb
Warum solltest du deinem Liebling den Jagdinstinkt abtrainieren?
Das wohl bedeutsamste “Persönlichkeitsmerkmal” für Hunde ist – insbesondere bei Jagdhunderassen – eine optimale Impulskontrolle. Dieses tierpsychologische Fachwort besagt, dass deine beste Fellnase befähigt ist, ihre Gefühle und Verhaltensinstinkte wirksam zu beherrschen. Angesichts des teilweise so starken Jägerinstinkts wird es zudem relevant, dass du nicht in jeder Situation deinen Hund mit seinem Jagdtrieb freilaufen lassen kannst.
Gut zu wissen: Jagdtrieb macht denen Hund glücklich
Der auf Jagd angelegte Naturtrieb deines Vierbeiners ist ein genetisch bedingter Urinstinkt. Beim Ausleben des Jagdtriebs geht es häufig gar nicht um die erlegte Beute an sich. Bloß das sprintende Nachsetzen deines Hundes beim Auftauchen von Wildtieren setzt körpereigene Glückshormone (Endorphine) frei, die deiner wendigen Fellnase so richtig guttun. Hinzu kommen die ausgewogene körperliche Belastung und Bewegung, welche für die Gesundheit deines vierbeinigen Lieblings einfach unerlässlich sind.
Dein Antijagdtraining für den Hund
Unsere ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung
#Erster Schritt
Generell lernt jede Fellnase bestmöglich spielerisch. Aus diesem Grund lässt sich der bei den Welpen angeborene Spieltrieb idealerweise zugleich für das zielgerichtete Antijagdtraining einbauen.
Verstecke dich beispielsweise in der Nähe, wenn du inmitten der Wildnis mit deinem Felltier unterwegs bist. Animiere hierdurch deinen Hund, dich im Gebüsch aufzuspüren. Sobald er dich gefunden hat, belohne ihn mit einem appetitlichen Leckerli oder seinem Lieblingsspielzeug. Durch diese effizienten Verstärker lernt dein treuer Vierbeiner gleichzeitig, sich bei herausfordernden Anreizen zum Jagdverhalten zunächst auf dich als Frauchen oder Herrchen zu fokussieren. Gerade dieses erste Trainingsziel ist ein grundlegender Schritt für den fortlaufenden Verhaltensaufbau beim Antijagdtraining.
#Zweiter Schritt
Präge deinem tierischen Liebling durch weiterführende Übungen orientierende Fuß-Kommandos ein. Dadurch vermittelst du deinem Welpen unverkennbar die Botschaft, dass er nicht unkontrolliert, “einfach nur so”, auf Umweltreize reagieren darf.
Dein Lieblingshund soll auf diesem Weg intuitiv erfassen, dass er – bei jeder Gelegenheit – zuvor deine eindeutigen Kommandos zur Freigabe abzuwarten hat. Solche effektiven, verhaltenssteuernden Befehle sind unter anderem “Platz!”, “Fuß!”, “Warte!”, “Stopp!” oder ergänzende Weisungen zum Rückruf vom Hund. Setze zur verstärkenden Verhaltenskonditionierung erneut deine Hundeleckerlis oder sonstige Belohnungen situativ ein.
#Dritter Schritt
Verwende zunehmend unterstützende Reizangeln (möglicherweise ein Lieblingsspielzeug) zur umlenkenden Konzentration deines Hundes auf deine aktiven Dressurhandlungen. Auf diese Weise steigerst du die Erfolgsaussichten für dein spezielles Welpentraining zur Eindämmung des artspezifischen, hündischen Jagdinstinkts. Welche zusätzlichen Instrumente du überdies zur Effizienzsteigerung deiner gesamten Übungen nutzen kannst, erfährst du anschließend.
Diese kleinen Unterstützer können dir beim Training helfen
Ein Anti Jagd Halsband oder ein Rückruftraining beim Hund mit der Schleppleine sind effektvolle Hilfsmittel, um deinem Hund den Jagdtrieb abgewöhnen zu können.
Die Wirkungsweise des Anti Jagd Halsbands
Vermittels Knopfdruck seitens des Hundebesitzers wird ein elektrischer Reiz am Halsband des Hundes ausgelöst. Üblicherweise passiert solches bei Verhaltensfehlern des Vierbeiners. Unter Zuhilfenahme dieses auslösbaren Vibrationshalsbandes soll der Hundehalter besser befähigt sein, seinem Hund das unerwünschte Jagdverhalten abzutrainieren.
Die Funktion der Schleppleine bei der Kontrolle des Jagdtriebs
Eine flexible Schleppleine ermöglicht das Ausbalancieren zwischen der nötigen freien Bewegung des Hundes und der erforderlichen Sicherheit. So hast du deine flinke Fellnase optimal unter Kontrolle, bis sie nach erfolgreichem Antijagdtraining frei umherlaufen kann.
Häufig gestellte Fragen
Nutze vorbeugend ein vibrierendes Anti Jagd Halsband oder eine Schleppleine, um deinen Hund besser beim Gassi gehen zu kontrollieren.
Unter Impulskontrolle versteht man, dass dein Hund weiß, wie er seine Handlungen und Emotionen kontrollieren kann. Ein Beispiel: Dein Hund spielt gerade mit einem Stofftier, du rufst ihn. Nun kann er zwischen zwei Möglichkeiten unterscheiden: dein Rufen zu ignorieren oder das Spiel zu beenden und zu dir zu kommen. Kommt dein Hund zu dir, so hat er seinen Impuls (Spielen) unter Kontrolle.
Der jagdtrieb deines Hundes ist genetisch bedingt. Dein Hund hat nicht zum Ziel, die Beute zu erlegen. Aber dein Hund sucht einen Glückszustand. Und den findet er im Hetzen. Durch das Hetzen werden Endorphine freigesetzt. Das macht dein Hund glücklich.
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