Ruhige Hunde ohne Jagdtrieb
Wer sich einen Hund zulegen möchte, stößt sicherlich im Voraus auf das Thema Jagdtrieb. Gerade unerfahrene Hundehalter wünschen sich bestenfalls einen Hund ohne Jagdtrieb.
Doch gibt es diese? Und sind sie in der Erziehung wirklich einfacher?
Kurz und knapp: Gibt es überhaupt einen Hund ohne Jagdtrieb?
Grundsätzlich gilt, dass der Jagdtrieb bei Hunden angeboren ist. Jeder Hund trägt den Trieb also in sich. Jedoch ist dieser je nach Rasse und Züchtung unterschiedlich ausgeprägt. Bei manchen Rassen ist der Jagdtrieb sehr gering. Er kommt so gut wie nie zum Vorschein.
Wenn du mehr zum Jagdtrieb erfahren möchtest, lies hier weiter…
Auch interessant: Hundeerziehung – aber wie? In unserem Ratgeber geben wir zahlreiche Tipps, wie Du Deinen Hund besser erziehen kannst.
Die Autorin:
Annegret Ulrich
Als zertifizierte Expertin im Umgang mit Hunden sowie im Bereich der Hundeerziehung weist Annegret Ulrich jahrelange Erfahrung mit unterschiedlichen Vierbeinern auf. Darüber hinaus gibt die Autorin und Hundeliebhaberin Tipps auf ihrem eigenen Hundehilfe-Portal.
Lesezeit: 5 Minuten
Hunderassen ohne Jagdtrieb: Das solltest du wissen
Gerade für unerfahrene Hundebesitzer eignen sich eher Hunderassen ohne Jagdtrieb. Dadurch kann man die Tiere bedenkenlos ohne Leine laufen lassen. Das macht die Hundeerziehung im Allgemeinen einfacher – aber trotzdem muss du deinen Hund erziehen und trainieren. Auch Hunderassen mit ausgeprägtem Jagdtrieb sind trainierbar und damit nicht schlechter als andere Hunde. Das Abtrainieren des Jagdtriebes ist gar nicht so kompliziert. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, schau gern in unserem Ratgeber zum Antijagdtraining rein.
Dein Hund rennt zu anderen Hunden? Dann hat das nicht unbedingt etwas mit dem Jagdtrieb zu tun. Auch auf die Frage “Warum jagen Hunde ihre Rute?” muss die Antwort nicht der Jagdtrieb sein. Grund hierfür kann einfach der allgemeine Bewegungsdrang sein.
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Übersicht: Diese Hunderassen haben wenig Jagdtrieb
Es gibt einige kleine, ruhige Hunderassen, die ungern und selten jagen. Hierzu gehört beispielsweise die Französische Bulldogge. Sie ist eine der beliebtesten Hunderassen. Zudem ist sie eine Rasse mit wenig Jagdtrieb. Der Grund hierfür ist unter anderem die kurze Nase. Sie erschwert dem Hund das Atmen deutlich. Dadurch rennen und jagen Französische Bulldoggen nicht gerne. Auch Malteser gelten als Hunde mit wenig Jagdtrieb. Trotzdem sind sie sehr verspielt und brauchen viel Zuneigung. Sie sind kleine sportliche Hunde. Sie sind aber auch leicht erziehbar. Das Fell eines Maltesers musst du aber gut pflegen. Die Hunderasse Bichon Frisé zählt ebenfalls zu den kleinen Rassen ohne Jagdtrieb. Das lockige, weiße Fell benötigt auch viel Pflege.
Zu der mittelgroßen Hunderasse ohne Jagdtrieb gehört der Bearded Collie. Diese Rasse ist lebhaft und sehr aufmerksam. Trotz ihres großen Selbstbewusstseins sind sie nicht aggressiv. Sie sind eigentlich Hütehunde und jagen nicht gerne. Du musst ihm aber viel Bewegung ermöglichen. Nur dann sind Bearded Collies wirklich ausgelastet. Der Jagdtrieb der Hunderasse Elo ist ebenfalls nicht stark ausgeprägt. Die Hunderasse ist ruhig und gutmütig. Elos sind keine Hunderassen, die wenig Auslauf brauchen. Sie können aber problemlos ohne Leine laufen.
Es gibt auch große Hunderassen mit wenig Jagdtrieb. Hierzu gehört beispielsweise der beliebte Familienhund Golden Retriever. Die Rasse ist sehr liebevoll und treu. Du musst bei ihnen aber auf die Ernährung achten. Sie essen nämlich gerne viel. Der Pyrenäen-Berghund geht auch nicht gerne jagen. Man hat ihn eigentlich zum Bewachen von Schafen gezüchtet. Diese Rasse eignet sich aber eher für bereits erfahrene Hundehalter.
Für wen eignen sich Hunde ohne/ mit Jagdtrieb?
Generell sind Hunderassen ohne Jagdtrieb für Einsteiger gut geeignet. Sie sind eher ruhig und können ohne Leine laufen. Sie benötigen weniger Erziehung. Du musst ihnen den Jagdtrieb nämlich nicht abtrainieren. Hunderassen mit Jagdtrieb eignen sich hervorragend für Jäger. Sie benötigen viel Bewegung, um ihren Trieb auszuleben. Deshalb kommen sie auch für aktive Menschen in Frage. Hunderassen mit Jagdtrieb sind nicht besser oder schlechter als ohne Jagdtrieb. Kein Hund ist komplett perfekt. Der Jagdtrieb sollte also nicht das ausschlaggebende Auswahlkriterium sein. Du kannst den Jagdtrieb eines Hundes aber durchaus auch abtrainieren.
Tipps, wenn der Hund doch mal die Katze jagt
Wenn dein Hund plötzlich einer Katze hinterherrennt, kann das durchaus am Jagdtrieb liegen. Der Trieb steckt in jedem Hund. Also kann es immer wieder passieren, dass das Tier ihn ausleben möchte. Als Lösung kannst du deinem Vierbeiner das Kommando “Stopp” beibringen. Das ist auch Teil des Antijagdtrainings. Dein Hund befolgt das Kommando bestenfalls auch dann, wenn er eigentlich jagen möchten. So kannst du den wenig ausgeprägten Jagdtrieb deines Hundes unter Kontrolle bringen.
Haltung von Hunden mit wenig Jagdtrieb
Fakt ist, dass jeder Hund Erziehung und Training benötigt. Weniger jagdfreudige Hunderassen sind aber etwas einfacher zu erziehen. Rassen mit Jagdtrieb brauchen mehr Strenge und Konsequenz. Doch natürlich kommt es auch auf den Hund selbst an. Auch ein Hund ohne Jagdtrieb kann stur und nicht lernwillig sein. Eine wichtige Rolle spielt auch die Größe der Wohnung.
Hunderassen mit Jagdtrieb brauchen mehr Bewegung und daher mehr Platz. Manche Rassen ohne Jagdtrieb sind aber trotzdem gerne aktiv. Auch ihnen solltest du ein großes Zuhause oder einen Garten bieten. Bevor du dir also ein Hund zulegst, solltest du dich genauestens über die Rasse und den benötigten Auslauf informieren.
Das solltest Du über Hundeerziehung wissen
1
Bleibe konsequent
Einer unserer wichtigsten Tipps zur Hundeerziehung ist es, konsequent zu bleiben. Regeln sollten permanent aufrecht erhalten werden. Lese in unserem Ratgeber, welche 11 weiteren Tipps wir für Dich vorbereitet haben.
2
Erziehungshalsbänder helfen
Erziehungshalsbänder sind eine ideale Unterstützung bei der Hundeerziehung. Es gibt sie mit einer leichten Vibration oder mit Spray. Beides ist für Hunde schonend und erzielt schnell Wirkung.
3
Hundebegegnungen managen
Der Hund bellt andere Hunde bei einer Begegnung an? Das ist eines der üblichsten Probleme. Daher haben wir einige tipps zusammengetragen, wie Du das “Leinenbellen” wirksam abtrainieren kannst.
4
Hund alleine lassen
Irgendwann kommt immer der Moment: Der Hund wird alleine gelassen. Wichtig ist es, genau diese Situation vorher zu trainieren. Es gibt unterschiedliche Ängste, warum Hunde nicht gut alleine sein können.
5
Früh mit Impulskontrolle starten
Die Impulskontrolle ist eine der wichtigsten Grundlagen in der Hundeerziehung. Hunde lernen, Emotionen und Handlungen zu kontrollieren. Wir haben drei Übungen für das Training zusammengetragen.
6
Beobachte Deinen Hund
Achte auf Deinen Hund. Und zwar: Nicht nur, wenn Du gerade da bist. Hunde geben Dir klare Signale, was sie brauchen. Mit Haustierkameras kannst Du Deinen Hund auch beobachten, wenn Du gerade nicht dabei bist.
Die häufigst gestellten Fragen
Zu den Hunderassen mit den geringsten Jagdtrieben gehören der Mops, der Pekinese und die Französische Bulldogge. Dies liegt vor allem an ihrer Körperstatur und ihrer kurzen Nase.
Labradore, Pekinesen und Pudel sind bekannt als gemütliche Hunderassen. Sie sind zudem auch ruhige Hunderassen ohne Jagdtrieb.
Pauschal kann man sagen, dass die meisten Hunde mit den Jahren ruhiger werden. Doch das bedeutet nicht, dass der Jagdtrieb auch komplett wegfällt.