Den Jagdtrieb abtrainieren

Dem Hund seinen Jagdtrieb abgewöhnen

Die Erziehung deines Hundes ist ein wichtiges Anliegen. In erster Linie geht es darum, dass du und dein tierischer Freund gut miteinander klarkommen, so dass das Zusammenleben perfekt funktioniert. Hierzu sind jedoch bestimmte soziale Regeln erforderlich, welche dein Lieblingshund erlernen und begreifen muss. Speziell sollte dein Vierbeiner bereits frühzeitig damit vertraut werden, wie er sich bei größeren Ansammlungen von Menschen oder unterwegs im motorisierten Straßenverkehr verhält. In ähnlicher Weise spielt der ureigene Jagdtrieb deines vertrauten Gefährten (natürlicher Jagdtrieb vom Hund) eine wesentliche Rolle für ein angenehmes Zusammenleben. Alle Infos rundum Antijagdtraining beim Hund findest du im Folgenden.

Mit diesen leichten Übungen kannst du deinen Hund den Jagdtrieb abtrainieren:

Ist dein Hund schon öfter Tieren hinterhergejagt? Hört dein Hund draußen nicht auf dich? Dies sind Anzeichen bzw. Auswirkungen des normalen Jagdtriebes deines Hundes.
Die folgenden Übungsschritte helfen Dir, dass Rückruftraining für den Hund zu verbessern:

  • Nutze die belohnende “Futterhand” für deinen tierischen Freund als effektives Mittel.
  • Bringe deiner Fellnase wirkungsvolle Fuß-Kommandos bei.
  • Setze spezifische Reizangeln (beispielsweise ein Lieblingsspielzeug) zur Ablenkung und “Umorientierung” deines Hundes ein

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Die Autorin:

Annegret Ulrich

Als zertifizierte Expertin im Umgang mit Hunden sowie im Bereich der Hundeerziehung weist Annegret Ulrich jahrelange Erfahrung mit unterschiedlichen Vierbeinern auf. Darüber hinaus gibt die Autorin und Hundeliebhaberin Tipps auf ihrem eigenen Hundehilfe-Portal.

Lesezeit: 5 Minuten

Die richtigen Anzeichen des Jagdtriebes erkennen

Der Jagdtrieb eines Welpen wird öfter bereits im frühen Lebensalter von 8 bis 16 Wochen sichtbar. Als spezifischer Urinstinkt gehört er gleichfalls zum Wesen des Hundes wie der soziale Herden- oder Rudeltrieb sowie der Territorial- und Sexualtrieb. Überschreitet der häusliche Vierbeiner ein Lebensalter von einem halben Jahr, prägt sich der Jagdinstinkt weiter aus. Somit wird es schon in diesem zeitigen Lebensalter wichtig, die maßgeblichen Symptome des hündischen Jagdtriebs unmissverständlich wahrzunehmen.

Die arttypischen Zeichen für eine Ausbildung des Jägerinstinkts bei deiner noch jungen Fellnase zeigen sich deutlich:

  • im Jagd-Sprint in Richtung plötzlich auftauchender Kleinvögel
  • im verspielten Nachjagen von anderen Hunden
  • im intensiven Schnuppern und intensiven Buddeln auf der Jagd nach kleinem Getier wie Mäusen
  • im Extremfall bei offensichtlichem Wildern von Rehen, Kaninchen und Feldhasen

Der natürliche Jagdtrieb ist besonders bei speziellen Hunderassen wie dem “englischen Jagdhund” ausgebildet. Doch ebenso für kleine Jagdhunde erweist sich ein ausgeprägtes Jägerverhalten als nicht weniger typisch. Zwei kleinere, weithin bekannte Hundearten, die einen starken Jagdinstinkt aufweisen, sind Rauhaardackel und Foxterrier. Äußerliche Kennzeichen für Jagdhunde wie beispielhaft dem Irischen Wolfshund stellen lange Nasen beziehungsweise große Hängeohren dar.

Es gibt auch Hunde, die einen kleineren, weniger ausgeprägten Jagdinstinkt besitzen und daher für unerfahrene Hundebesitzer besser geeignet sind. Details findest du dazu in diesem Beitrag: Ruhige Hunde ohne Jagdtrieb

Warum solltest du deinem Lieblingshund den Jagdinstinkt abtrainieren?

Das wohl bedeutsamste “Persönlichkeitsmerkmal” für Hunde ist – insbesondere bei Jagdhunderassen – eine optimale Impulskontrolle. Dieses tierpsychologische Fachwort besagt, dass deine beste Fellnase befähigt ist, ihre Gefühle und Verhaltensinstinkte wirksam zu beherrschen. Angesichts des teilweise so starken Jägerinstinkts wird es zudem relevant, dass du nicht in jeder Situation deinen Hund mit seinem Jagdtrieb freilaufen lassen kannst.

Gut zu wissen: Jagdtrieb macht denen Hund glücklich

Der auf Jagd angelegte Naturtrieb deines Vierbeiners ist ein genetisch bedingter Urinstinkt. Beim Ausleben des Jagdtriebs geht es häufig gar nicht um die erlegte Beute an sich. Bloß das sprintende Nachsetzen deines Hundes beim Auftauchen von Wildtieren setzt körpereigene Glückshormone (Endorphine) frei, die deiner wendigen Fellnase so richtig guttun. Hinzu kommen die ausgewogene körperliche Belastung und Bewegung, welche für die Gesundheit deines vierbeinigen Lieblings einfach unerlässlich sind.

Unsere ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung: Dein Antijagdtraining für den Hund

Erster Schritt: Generell lernt jede Fellnase bestmöglich spielerisch. Aus diesem Grund lässt sich der bei den Welpen angeborene Spieltrieb idealerweise zugleich für das zielgerichtete Antijagdtraining einbauen.

Verstecke dich beispielsweise in der Nähe, wenn du inmitten der Wildnis mit deinem Felltier unterwegs bist. Animiere hierdurch deinen Hund, dich im Gebüsch aufzuspüren. Sobald er dich gefunden hat, belohne ihn mit einem appetitlichen Leckerli oder seinem Lieblingsspielzeug. Durch diese effizienten Verstärker lernt dein treuer Vierbeiner gleichzeitig, sich bei herausfordernden Anreizen zum Jagdverhalten zunächst auf dich als Frauchen oder Herrchen zu fokussieren. Gerade dieses erste Trainingsziel ist ein grundlegender Schritt für den fortlaufenden Verhaltensaufbau beim Antijagdtraining.

Zweiter Schritt: Präge deinem tierischen Liebling durch weiterführende Übungen orientierende Fuß-Kommandos ein. Dadurch vermittelst du deinem Welpen unverkennbar die Botschaft, dass er nicht unkontrolliert, “einfach nur so”, auf Umweltreize reagieren darf.

Dein Lieblingshund soll auf diesem Weg intuitiv erfassen, dass er – bei jeder Gelegenheit – zuvor deine eindeutigen Kommandos zur Freigabe abzuwarten hat. Solche effektiven, verhaltenssteuernden Befehle sind unter anderem “Platz!”, “Fuß!”, “Warte!”, “Stopp!” oder ergänzende Weisungen zum Rückruf vom Hund. Setze zur verstärkenden Verhaltenskonditionierung erneut deine Hundeleckerlis oder sonstige Belohnungen situativ ein.

Dritter Schritt: Verwende zunehmend unterstützende Reizangeln (möglicherweise ein Lieblingsspielzeug) zur umlenkenden Konzentration deines Hundes auf deine aktiven Dressurhandlungen. Auf diese Weise steigerst du die Erfolgsaussichten für dein spezielles Welpentraining zur Eindämmung des artspezifischen, hündischen Jagdinstinkts. Welche zusätzlichen Instrumente du überdies zur Effizienzsteigerung deiner gesamten Übungen nutzen kannst, erfährst du anschließend.

Den Jagdtrieb abtrainieren

Diese Produkte werden dir dabei helfen

Mit diesen Trainern wirst du den Jagdtrieb bei deinem besten Freund schnell abtrainieren.

Diese kleinen Unterstützer können dir beim Training helfen

Ein Anti Jagd Halsband oder ein Rückruftraining beim Hund mit der Schleppleine sind effektvolle Hilfsmittel, um deinem Hund den Jagdtrieb abgewöhnen zu können.

Die Wirkungsweise des Anti Jagd Halsbands

Vermittels Knopfdruck seitens des Hundebesitzers wird ein elektrischer Reiz am Halsband des Hundes ausgelöst. Üblicherweise passiert solches bei Verhaltensfehlern des Vierbeiners. Unter Zuhilfenahme dieses auslösbaren Vibrationshalsbandes soll der Hundehalter besser befähigt sein, seinem Hund das unerwünschte Jagdverhalten abzutrainieren.

Die Funktion der Schleppleine bei der Kontrolle des Jagdtriebs

Eine flexible Schleppleine ermöglicht das Ausbalancieren zwischen der nötigen freien Bewegung des Hundes und der erforderlichen Sicherheit. So hast du deine flinke Fellnase optimal unter Kontrolle, bis sie nach erfolgreichem Antijagdtraining frei umherlaufen kann.

Häufige Fragen

Was tun, wenn der Hund jagen geht?

Nutze vorbeugend ein vibrierendes Anti Jagd Halsband oder eine Schleppleine, um deinen Hund besser beim Gassi gehen zu kontrollieren.

Was ist eine Impulskontrolle?

Unter Impulskontrolle versteht man, dass dein Hund weiß, wie er seine Handlungen und Emotionen kontrollieren kann. Ein Beispiel: Dein Hund spielt gerade mit einem Stofftier, du rufst ihn. Nun kann er zwischen zwei Möglichkeiten unterscheiden: dein Rufen zu ignorieren oder das Spiel zu beenden und zu dir zu kommen. Kommt dein Hund zu dir, so hat er seinen Impuls (Spielen) unter Kontrolle.

Was versteht man unter Jagdtrieb?

Der jagdtrieb deines Hundes ist genetisch bedingt. Dein Hund hat nicht zum Ziel, die Beute zu erlegen. Aber dein Hund sucht einen Glückszustand. Und den findet er im Hetzen. Durch das Hetzen werden Endorphine freigesetzt.  Das macht dein Hund glücklich.

Zufrieden mit der Lektion? Hier findest du die nächsten Lektionen.

Lektion 6 - Das Bellen abgewöhnen

Wie schaffe ich es meinem Hund das Bellen abzugewöhnen?

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Lektion 8 - Mein Hund im Auto

Wie schaffe ich es meinen Hund an das Autofahren zu gewöhnen?

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